Kindertagesstättenverein Lilienthal e.V.
Unser Konzept
Offene Kindergartenarbeit hat viele Gesichter, sehr unterschiedliche Ausprägungen und Schwerpunkte – jeweils zugeschnitten auf das Wohnumfeld, die Kinder und deren Familien.
Unsere Sichtweise der offenen Arbeit, unsere Schwerpunkte und Zielsetzungen möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten darstellen.
Was heißt „offener Kindergarten“?
Der Begriff „offen“ charakterisiert das Konzept sehr treffend:
An erster Stelle stehen die offenen Türen. Sie stehen offen für die „Freiräume“ der Kinder unserer Einrichtung. Die Kinder können durch größere Entfaltungsmöglichkeiten spielerisch eine erweiterte Umwelt erfahren und werden offen für Neues und Anderes.
Dem Konzept der „offenen Arbeit“ liegt ein Verständnis zugrunde, das alle Betroffenen zu aktiven Gestaltern und Akteuren ihrer Umwelt macht.
Ihm liegt die Überzeugung inne, dass Erwachsene auf die Entwicklungspotenziale von Kindern vertrauen können und das Kinder in selbstinitiierten, -gesteuerten und –geregelten Situationen optimale Lernvoraussetzungen für ihre persönlichen Entwicklungschancen finden können.
In der offenen Arbeit wird das Kind von seinem Wesen her als grundsätzlich aktiv und interessiert angesehen.
Es braucht nicht von den Erzieherinnen stimuliert, motiviert und angespornt werden.
Die Lebensbedingungen von Familien haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert.
Folgende Veränderungen sind in unserer Umgebung zu beobachten:
- viel befahrene Straßen bieten zu wenig Chancen zur freien Entfaltung
- trotz dörflicher Struktur gibt es wenig Naturerfahrungen aufgrund der Bepflasterung der Grünflächen und angelegten Gärten
- Der übermäßige Gebrauch verschiedenster Medien bedroht zunehmend das selbsttätige Lernen von Kindern
- Die Freizeit der Kinder wird durch viele feste Angebote, vor allem am Nachmittag (Musikschule, Schwimmkurs, Ballett etc.), verplant
- Überbehütung, die keinen Raum lässt, eigene Erfahrungen zu machen („Das darfst du noch nicht!“, „Das kannst du noch nicht!“, „Dazu bist du noch zu klein!“)
- Sehr frühe Vorbereitung auf schulisches Lernen, so dass die Kinder schon vor der Einschulung unter Leistungsdruck stehen
All dies wirkt sich stark auf das Verhalten unserer Kinder aus. Die Kinder sind häufig unausgeglichener, sie haben einen stärkeren Bewegungsdrang, es treten vermehrt Konzentrationsschwächen und Wahrnehmungsstörungen auf. Auch Haltungsschäden sind häufiger zu verzeichnen.
Durch unsere räumliche Gestaltung haben die Kinder die Möglichkeit ihre Bedürfnisse eigenständig auszuleben und vielfältige Erfahrungen zu machen. So finden die Kinder eine herausfordernde Umgebung zum Spielen und Handeln vor. Dadurch kann sich die Ich-Stärke und soziale Kompetenz (Gemeinschaftsfähigkeit) der Kinder gut entwickeln.
Der „Offene Kindergarten“ ist eine Antwort auf veränderte Lebensbedingungen von Familien.